Das ist sie nun also, meine neue Heimatstadt Miyazaki City, tief im Süden der Insel Kyushu. Seit Sommer 2014 lasse ich hier meine Seele baumeln und entdecke tagtäglich Neues, Aufregendes und Schräges. Man lebt hier zwar etwas ab vom Schuss, aber das muss ja nicht unbedingt ein Nachteil sein. Ein echt angenehmer Ort also um die letzten, sagen wir mal, 40 Jahre des Lebens zu geniessen.
Miyazaki (das City kann man getrost weglassen) liegt direkt am Pazifischen Ozean und ist im erweiterten Hinterland von Hügeln, Bergen und zum Teil aktiven Vulkanen bis zu 1’700 Metern umgeben. Durch die Stadt fliesst der Oyodo direkt in den Pazifischen Ozean und trennt die Innenstadt von den südlich gelegenen Aussenbezirken. Das Klima gibt sich ausgesprochen angenehm, mitunter ist es sehr feucht. Gleich vorneweg: Es gibt kein Schnee in Miyazaki, auf Winterbereifung kann hier getrost verzichtet werden. Der Januar und Februar sind etwas *mau*, die Temperaturen fallen nachts auch schon mal auf etwas knapp über 0 Grad, tagsüber liegen dann aber immer zwischen 10 bis 20 Grad drin. Wenn die Sonne scheint – das tut sie meistens – fühlt sich das Ganze auch noch sehr angenehm an. Einziger Wermutstropfen: Es gibt keine Heizung in der Wohnung. Allerdings hat man Alternativen, die ebenso für angenehmes Wohnen sorgen. Wer es trotzdem nicht bleiben lassen kann, kann Skifahren. Im Hinterland (etwa 2,5 Autostunden entfernt) schneit es im Winter in den höheren Lagen und es gibt eine kleine Skiregion mit Liften. Am Morgen ein Spaziergang am Strand und Nachmittags auf die Bretter wäre also möglich. Jedes Jahr im Winter kommen die besten Fussball- und Baseball-Mannschaften aus Japan nach Miyazaki, um ihre Saison vorzubereiten. Dem angenehmen Klima sei Dank. Dazu ist das Meer vor Miyazaki unter Surfern ein bekannter Ort, um dem Wellenreiten zu frönen. So sieht man auch im Winter jede Menge Leute draussen auf dem Wasser (genaueres darüber in einem späteren Beitrag).
Ab Mitte März geht es dann schnell aufwärts mit den Temperaturen und schon früh im Frühling wird es richtig warm bis heiss. Der Sommer ist was für Leute, die Hitze mögen. Die Temperaturen pendeln sich dann so zwischen schwülheissen 30 bis 35 Grad ein. Okay, es gibt da etwas, das nennt sich Regenzeit. So um den Juni rum schüttet es immer wieder mal, auch schon ganztags, natürlich bei sehr hohen Temperaturen. Das Ganze dauert etwa 3 bis 4 Wochen. Ab Juli/August bis tief in den Spätherbst bleibt es sehr warm bis heiss. November und Dezember sind angenehme Monate. Nachts noch nicht extrem kalt und tagsüber warm. Miyazaki liegt am Pazifik, soll heissen: Der eine oder andere Taifun lässt sich hier zwischen August und Oktober blicken. Japan ist bekannt für seine Erdbeben, Miyazaki bildet da keine Ausnahme. Trotzdem, Taifune oder Erdbeben sind in den allermeisten Fällen keine Bedrohung für Leib und Leben. Aber logisch, daran gewöhnen muss man sich zuerst mal (dazu später mehr in separaten Beiträgen).
Miyazaki – ein Ort für Individualisten
Die Stadt selber hat sehr viel zu bieten, auch ausserhalb der touristischen Pfade. Jede Menge Ausflugsziele und Outdoor-Möglichkeiten in und um Miyazaki und in der erweiterten Präfektur (die heisst auch Miyazaki, eine Präfektur entspricht einem Kanton oder Bundesland) wollen *abgegrasst* werden. Es gibt hunderte traditioneller Restaurants, in denen man die Japanische Küche geniessen kann. Die Preise sind sehr moderat. Wer will findet aber auch westliche Angebote. Also einmal ein Teller Spaghetti, ein Steak oder etwas Süsses liegt allemal drin. Bäckereien bieten zudem sehr gutes Brot, die Leute haben ihr Handwerk in Europa gelernt. Das Nachtleben hat auch sehr viel zu bieten. Kleine Bars in denen Musik läuft und man sich zu Snacks und Drinks unterhält, gibt es massenweise. Die traditionellen Japanischen Bars und Kneipen sind quirrlige und enge Orte, an denen man eine Menge Spass haben kann. Man ist am Pazifik, also, Surfen und Baden ist angesagt. Die reguläre Badesaison ist Juli/August, dann sind die offiziellen Strände offen und auch mit Netzen gesichert. Wieso Netze? Ehrlich gesagt keine Ahnung, Haie gibt es nicht, allenfalls andere grössere Meeresbewohner. Der Walhai ist in der Gegend hier heimisch. Es gibt kleinere Quallen weit draussen, wahrscheinlich sind die Netze dafür gedacht. Die Japaner selber gehen nicht viel ans Meer, man hat also richtig viel Platz hier. Ausserhalb der Badesaison kann man natürlich auch baden oder schwimmen, man ist sich dann halt selber überlassen (die Strände sind nicht mehr beaufsichtigt). Ab September gibt es mehr Quallen. Dann kann man zwar am Strand liegen oder ins Wasser, aber es ist eher Zeit sich anderen Aktivitäten zu widmen.
Miyazaki, was geht heute ab?
Wandern, Biken, Kultur, Essen, Nachtleben, Ausflüge, Besichtigungen, Shoppen und und und… habe definitiv zu wenig Finger an den Händen, um alles aufzuzählen. Daher, erstmals ein paar Fakten zur Stadt:
– Koordinaten: 31° 54′ N 131° 25′ O, das entspricht ungefähr der Geografischen Länge tief im Süden von Amerika
– Beste Reisezeit: Frühling und Sommer (ab Mitte Juli) bis Frühwinter (Ende November).
– Gründungsdatum: 1. April 1924
– Einwohner: Knapp über 400’000
– Sehenswürdigkeiten (um mal ein paar zu nennen): Aoshima, Miyazaki Jingu, Heiwadei Park, Horikiri Pass, Udo Jingu, Sun Messe, Aya-Brücke etc.
– Miyazaki wird ab Tokyo, Osaka, Nagoya, Fukuoka, Seoul in Südkorea und Taipeh in Taiwan angeflogen. In Planung ab April 2015 ist eine Strecke ab Hongkong. Es gibt keine direkten Flüge aus Europa.
– Die nächstgrösseren Städte sind: Kagoshima (ca. 600’000 Einwohner) 1,5 Auto-Std. entfernt, Fukuoka (ca. 1,5 Mio. Einwohner) 3 Auto-Std. entfernt und Nagasaki, die Stadt des zweiten Atombomben-Abwurfs (ca. 425’000 Einwohner) 4 Auto-Std. entfernt.
Ein paar Informationen mehr über Miyzaki findet man auch auf Wikipedia.
Zu den Aktivitäten Rund um Miyazaki sowie zum Leben in Japan gibt es nach und nach mehr in diesem Blog. Weitere interessante Themenbereiche sind in Vorbereitung. Man kann mir also folgen ;).
Der Beitrag Konnichiwa, Miyazaki City erschien zuerst auf Miyazaki Japan.